Dieser Text beschreibt, wie man fuer einen Rechner unter Linux einen Fernzugriff erlauben kann. Dabei wird in dieser Beschreibung davon ausgegangen, dass das lokale Netwerk (LAN) über eine FritzBox (Router) an das Internet angeschlossen ist. Ausserdem muss auf dem Rechner, der den Fernzugriff erlauben soll, ein ssh-server installiert sein (die Installation ist sehr einfach - siehe unten).
Ansonsten muessen zwei Dinge gemacht werden:
Der Linux Rechner muss ueber ssh (secure shell) erreichbar sein. Dazu muss ein ssh-server installiert sein. Zum Installieren des SSH-Servers gibt man an der Konsole folgenden Befehl eingeben:
# Zeile mit Copy and Paste einfach in die Konsole uebertragen. # sudo apt-get install openssh-server
Diese Programm gehoert bei ubuntu nicht zur Standardinstallaion. Mit dem kleinen Befehl oben ist die Sache aber erledigt. Darueber hinaus ist der SSH-Server noch fuer andere Programme nuetzlichlich - beispielsweise Datensicherung mit rsync zwischen zwei Rechnern!!!
Vermutlich gibt es mehrere Rechner in deinem Netzwerk zuhause. Um die FritzBox richtig konfigurieren zu koennen, muessen wir deinen Rechner im lokalen Netz eindeutig indentifizieren. Dazu fragen wir deinen Rechner mit dem Konsolenprogramm "hostname" was er ueber sich selbst weiss ....
# Anmerk: die folgenden Zeilen koennen einfach mit Copy and Paste # auf die Konsole uebertragen werden. Natuerlich koennen wir aber die # Befehle "hostname -[s|I]" auch per Hand eintippen ... # hostname -I # Ermitteln aller IP-Adressen deiner Rechners hostname -s # Ermitteln des short host name deines Rechners
Die IP-Adresse (also "hostname -I") ist im Zweifel die bessere Angabe. Was den Rechnernamen angeht, koennen FritzBox und der Rechner schonmal unterschiedlicher Meinung sein. Die mit dem hostname Befehl oben ermittelten Daten gleichen wir mit denen der FritzBox ab:
Nach dem Abgleich sollten wir den gewuenchten Rechner sicher an der FrizBox identifizieren koennen. Sonst macht weiterarbeiten keinen Sinn!
Nachdem wir unseren Rechner auf der FritzBox identifizieren koennen, machen wir uns an die Konfigruation der FritzBox
Wir suchen die Seite mit der Tabelle, in der die "Freigaben" eingestellt werden. In der Tabelle stellt FritzBox alle eingestellten Freigaben dar. Wahrscheinlich ist noch keine Freigabe eingetragen (wie im Bild). Die Tabelle ist also leer. Es koennen aber natuerlich auch schon andere Freigaben gemacht sein. Wenn man mehr mit Freigaben spielt sollte man sich die Seite merken!
Wenn man zuhause einen WWW-Server betreiben moechte, muss man eine Freigabe fuer einen HTTP-Server einrichten. Weil das warscheinlich die haeufigste Art der Freigabe ist, hat der Hersteller diese Einstellung bereits vorgegeben. Da wir aber etwas anderes Freigeben moechten, waehlen wir "Andere Anwendungen".
Wenn man "Andere Anwendungen" waehlt, kann man genau festlegen, was man Freigeben möchte. Secure Shell (ssh) lauft ueber Port 22. Deshalb leiten wir von Aussen am Port 22 ankommende Anfragen an unsern gewaehlten Rechen weiter. Bei der Weitergabe koennte die Fritzbox die Daten auf einen anderen Port umleiten - wir wollen der Einfachheit halber aber, das es Port 22 bleibt. Als Protokoll waehlen wir TCP. Ansonsten alles so einstellen, wie in der Grafik vorgegeben.
Das war bereits die ganze Konfiguration! Nun koennen wir mit dem Verbingungsaufbau loslegen.
Den Fernzugriff bauen wir mit dem Programm ssh (secure shell) auf. Als Parameter übergeben wir ein -X. Das -X bewirkt, das wir beim Verbindungsaufbau Daten uebertragen, die es dem entfernten Rechner erlauben, grafische Ausgaben auf unseren Bildschirm auszufuehren. Dadurch ist es beispielsweise moeglich, auf dem entfernten Rechner Programme wie ooffice, firefox, gimp, xclock usw. zu starten.
Hinter dem -X geben wir Username und "Rechneradresse" getrennt durch ein "@" an. Also dieselbe Schreibweise, wie man sie von E-Mail Adressen kennt. Der Username sollte bekannt sein ... z.B. einfach der Name, unter dem du dich gewoehnlich anmeldest. Oben wurde "Rechneradresse" in Anfuehrungszeichen gesetzt. Das geschah mit Absicht. Als Rechneradresse muessen wir die IP-Adresse der FritzBox nehmen mit der sie sich im Internet meldet (nicht die Adresse die der Rechner selbst hat). Da diese WWW-Seite die Adresse der FritzBox gut sehen kann, steht im folgenden Beispiel die IP-Adresse korrekt drin (weiter unten ist beschrieben, wie man die IP-Adresse im Alltag erfahren kann).
# Folgender Befehl in der Kommandoaufforderung stellt den Fernzugriff her.
# Anmerk.: da diese WWW-Seite deine IP-Adr. kennt
# ist sie in dem Bsp. hier drunter auch richtig eingetragen
#
ssh -X mein_login_name@
#
# (nach korrekter Passwordeingabe kann auf dem entfernten Rechner normal
# gearbeitet werden)
Im Folgenden ist ein Verbindungsaufbau dargestellt.
Es mag ein wenig befremdlich sein, das wir für den Test nicht das Haus verlassen haben. Wir koennen das durchaus alles am selben Rechner testen. In unserem Beispiel spricht der Rechner mit sich selbst und der Kommunikationsweg geht einmal nach draussen ...
Am besten startet man grafische Programme von der Konsole immer mit einem vorangestellten "nohup" und einem abschliessenden "&". Das "nohup" (fuer No Hangup) bedeutet, das beim Schliessen der Kosnole der Kindprozess (also unser Grafikprogramm) nicht zur Beendigung gezwungen wird. Und das "&" bedeutet, dass die Konsole nicht auf das Ende des Grafikprogramms wartet und fuer weitere Eingaben bereit ist. Beides ist generell bei Grafikprogrammaufrufen eine gute Uebung. In unserem Fall wirkt das "nohup" allerdings nicht da beim Schliessen der Konsole der gesamte ssh-Kanal geschloessen wird ...
Befehle sehen also beispiesweise so aus:
# Open Office aufrufen nohup ooffice & # Firefox aufrufen nohup firefox &
Wenn nun eine dritte Person auf unseren ausgewaehlten Rechner zugreifen soll, muessen wir ihr Username, Password und die IP-Adresse der FritzBox mitteilen (die sich oft aendert!!!).
Die aktuelle IP-Adr. deiner Fritzbox lautet:
Notfalls nehmen wir also diese WWW-Seite. Wir koennen aber beispielsweise auch die FritzBox fragen.
Man sollte generell gut informiert sein, ob Freigaben eingerichtet bzw. eingeschaltet sind. Hier wird beschrieben, wo ich es auf anhieb sehe.
Das beschriebene Verfahren ist sicher! Allerdings haben wir ev. einer dritten Person (also der Person, der wir temporaer Rechte auf unseren Rechner gegeben haben um ihn beispielsweise zu warten) moeglicherweise Daten fuer den Rechnerzugriff gegeben (Userid und Password). Damit diese Personen nicht staendig in unserem Netz herumspielen koennen sollten wir den Fernzugriff (die Portfreigabe) generell abschalten und nur einschalten, wenn expliziet Bedarf besteht.
Das Ein und Ausschalten kann wie in der Abb. gezeigt vorgenommen werden. Oben ist bereits beschrieben, wie wir zu den Bildschirm kommen.